Geschichte von Rain Die Gründung der Einwohnergemeinde Rain fand 1836 statt, als der Kleine Rat des Kantons Luzern die Aufteilung des "Berghofes" in die heutigen Gemeinden Hildisrieden, Rain und Römerswil beschloss und zwei Jahre später vollziehen liess. Der Ortsname taucht urkundlich erstmals 1269 auf, als Abt Berchtold von Murbach seinen Hof in "Rein" verpfändete. Im Zehntenrodel der Pfarrei Hochdorf von 1338 heisst die Gegend "am Reine". Das Gebiet der heutigen politischen Gemeinde Rain gehörte vom Mittelalter bis 1838 zur Genossenschaft "Berghof" oder "Hof am Berge", der von Adelwil bei Sempach über den Bergrücken bis nach Römerswil reichte. Der Berghof ging vermutlich aus der habsburgischen "fryen genossami gundolingen" hervor. Als nämlich das Gebiet 1386 zur Stadt Luzern kam, wurden die Einzelhöfe auf dem Gebiete der heutigen Gemeinden Rain, Hildisrieden und Römerswil zur Genossenschaft am Berge (später auch "Höfe am Berge" und zuletzt einfach "Berghof") zusammengefasst. Steuerbriefe waren Vorläufer unserer heutigen Gemeinden. Der Steuerbrief Berghof war ein Teil der Landvogtei Rothenburg. Mit dem Einmarsch der Franzosen hörte das Amt Rothenburg auf zu existieren. Der Kanton Luzern wurde 1798 in 9 Distrikte aufgeteilt, wobei Rain dem Distrikt Hochdorf zugeteilt wurde. Den Wirren dieser Zeit entsprechend, sowie aus mangelndem Eifer, Untätigkeit oder trotzigem Widerwillen, wurde die Teilung des Berghofes hinausgeschoben und verzögert. Verschiedene Bemühungen für eine Wiedervereinigung blieben erfolglos. Erst mit Erlass vom 2. Dezember 1836 konnte die Regierung des Kantons Luzern der Teilung des "Berghofes" in die selbständigen Gemeinden Rain, Hildisrieden und Römerswil endgültig zustimmen. Auf den Stichtag vom 20. April 1838 wurden die Register bereinigt und die Teilung vollzogen. Pfarrei Rain Rain besass bereits seit 1482 mit der Kapelle Sankt Jakobus der Aeltere ein Gotteshaus, das im 17. und 18. Jahrhundert stetig erweitert wurde. Bis 1808 gehörte sie kirchgemeindemässig zu Hochdorf. 1853/54 wurde die heutige Pfarrkirche Sankt Jakobus der Aeltere von Grund auf von Wilhelm Keller nach Plänen von Anton Blum neu errichtet. Der schlanke, hohe Kirchturm ist noch heute der von weither sichtbare, charakteristische Merkpunkt von Rain. |
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Wappen Vor dem Jahre 1939 existiert für die Gemeinde Rain kein eigenes Wappen. Aus Anlass der Landesausstellung (Landi) in Zürich wurden sämtliche Gemeinden aufgefordert, ihr Gemeindewappen einzureichen. Im Kanton Luzern erhielt das Staatsarchiv den Auftrag, für jene Gemeinden, die noch über kein Wappen verfügten, ein solches zu schaffen. Das Wappen von Rain ist somit eine Neuschöpfung aus dem Jahre 1939. Es lehnt sich an das Wappen der Herren Petermann von Gundoldingen, welches aber einen roten Querbalken aufwies. Als hervorragende Persönlichkeit des 14. Jahrhunderts ist "Petermann von Gundolingen" zu nennen. Er war Schultheiss des Standes Luzern und Hauptmann der Eidgenossen bei der Schlacht von Sempach. | |
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